Wie Herr Stegner Worte manipuliert

Gestern, am 28. Oktober 2015 habe ich in Tagesschau 24 Herrn Stegner gehört. Soweit ich es verstanden haben, ist von Seiten der CDU vorgeschlagen worden, Transitzonen für Flüchtlinge einzurichten. Was sind Transitzonen, niemand weiß es so richtig in der Politik.

In Wikipedia heißt es :In allen Rechtsvorschriften nimmt der Begriff auf die in der Europäischen Union und in Drittstaaten seit jeher vorhandenen Einrichtungen auf den Flughäfen Bezug. Der Begriff wird an keiner Stelle definiert; seine Bedeutung wird als bekannt vorausgesetzt. Jeder der schon einmal ins Ausland gereist ist, z.B. nach USA, nach Australien, Kanada etc. weiß, was an Flughäfen eine Transitzone bedeutet: Eine Transitzone oder ein Transitbereich ist bei internationalen Flughäfen der Bereich, der einen Umstieg auf ein weiteres Flugzeug zur Weiterreise in einen anderen Staat ermöglicht, ohne dass der Passagier zuvor einer Einreisekontrolle unterworfen wird. Eine Transitzone liegt – aus der Sicht der Ankommenden – vor den Anlagen der Zoll- und Grenzkontrolle.(Wikipedia). Entweder ist Herr Stegner noch nie in seinem Leben ins Ausland geflogen, was ja bei Politikern auch schon mal vorkommen soll.

Aber sehr erstaunt hat mich, dass Herr Stegner einen neues „Glaubenswort“ benutzt hat, nämlich er sprach von Internierungslagen. Laut Duden: Internierungslager, in dem jemand während eines Krieges gefangen gehalten worden ist. Synonyme dazu sind: Camps und Konzentrationslager. Alles Worte, mit denen wir etwas Unschönes verbinden. Wir haben 2015. Beginnt Herr Stegner schon jetzt für das Jahr 2017 mit Wahlkampf? Zielt er auf die Massen ab und verzichtet auf Differenzierung? Damit begibt er sich auf ein Spielfeld, dass ziemlich seltsam anmutet. Ist man mit den Entscheidungen der Kanzlerin bezüglich der Flüchtlinge nicht einverstanden, kann man das doch ganz einfach formuliert kritisieren. Vielleicht ist Herr Stegner noch nie ins Ausland geflogen und konnte deshalb nicht wissen, was eine Transitzone ist?

Ich empfehle Herrn Stegner, sich den Film „Terminal“ von Spielberg anzugucken: hier eine Kurzbeschreibung aus Wikipedia:

Viktor Navorski, ein Besucher aus dem fiktiven osteuropäischen Land Krakosien, landet auf dem New Yorker Flughafen JFK, als sein Heimatland in Bürgerkriegswirren untergeht und von den Vereinigten Staaten nicht mehr diplomatisch anerkannt wird. Da sein Pass damit ungültig wird, verhindert die Bürokratie – verkörpert durch den leitenden Beamten Frank Dixon – eine Einreise ins Land ebenso wie einen Rückflug.

Sehr zum Ärger von Dixon und unter ständiger Beobachtung der Überwachungskameras richtet sich der Gestrandete im Flughafen-Terminal auf Dauer häuslich ein. Viktor kämpft jeden Tag gegen die Tücken der Flughafenbehörde, um an sein Ziel zu gelangen. Anfangs sammelt er Gepäckwagen, um sich von dem Kleingeld Essen zu kaufen. Als Dixon dies bemerkt, stellt er einen Airport-Betreuer ein, der Viktor die gesammelten Gepäckwagen wieder abnimmt.

Viktor bemüht sich, in einem der Geschäfte des Flughafens einen Job zu bekommen, was ihm allerdings wegen der fehlenden Papiere nicht gelingt. Als er jedoch eine Baustelle am Flughafen entdeckt, baut er eine begonnene Wand fertig. Dies wird am nächsten Morgen von den Arbeitern gesehen und Viktor wird als Bauarbeiter eingestellt. Während der mehr als neunmonatigen Wartezeit verliebt sich Navorski in die Flugbegleiterin Amelia. Er organisiert ein Abendessen auf der Terrasse des Terminals und baut einen farbenprächtigen Brunnen für sie. Unterstützung erhält er von einer Schar zumeist ausländischer Hilfsarbeiter. Ein Inder, ein Latino und ein Afroamerikaner stehen exemplarisch für die Einwanderernationen in den Vereinigten Staaten.

Nach dem Ende des Bürgerkrieges in Krakosien fliegt Viktor wieder in seine Heimat, jedoch nicht ohne vorher das Versprechen an seinen verstorbenen Vater einzulösen: Die fehlende Unterschrift des bekannten Jazz-Tenorsaxophonisten Benny Golson zu sammeln. Viktors Vater hatte einst in einer ungarischen Zeitung das Foto A Great Day in Harlem entdeckt und daraufhin versucht, die Autogramme aller 57 abgebildeten Musiker zu ergattern.

  • Ende des Jahres 2009 wurde der Fall des chinesischen Menschenrechtlers Feng Zhenghu international bekannt, dem von chinesischen Behörden mehrfach die Wiedereinreise verweigert wurde. Daraufhin hielt er sich über mehrere Monate im Sicherheitsbereich des Flughafens Tokio-Narita auf. Der Fall wurde in der Presse häufig mit Navorski im Film verglichen.[3]
  • Obschon der Staat Krakosien fiktiv ist, ist die Sprache des Protagonisten nicht erfunden. Navorski spricht Bulgarisch.

Ich würde mir wünschen, dass Politiker, die in ein Mikrofon sprechen, doch versuchen, sich klar und eindeutig auszudrücken. Geht das nicht, sollte der Politiker einen Bogen um das Mikrofon machen. Benutzt der Politiker absichtlich ein Wort, dass nach Manipulation riecht, sollte man diese Politiker vielleicht nicht mehr wählen.

 


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