Hannelore Thomas
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Köln, 16. Januar 2014
Offenes Schreiben
Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Kraft,
am 23. Januar 2014 tagt – soweit mir bekannt ist – der Familienausschuß NRW letztmalig über die Frage, ob sich Ärzte in Nordrhein-Westfalen bei Verdacht auf Kindesmisshandlung austauschen dürfen.
Ein Gutachten ermöglicht es der Politik Ärzten zu ermöglichen, das Instrumentarium RISKID nunmehr auch ohne Einwilligung der Erziehungsberechtigten – die Täter geben ja nie die Einwilligung – offiziell benutzen zu können. Die Ärzte wären durch den interkollegialen Austausch bei Verdacht auf Kindesmisshandlung nunmehr in der Lage, sich schneller und besser austauschen zu können, eine Diagnose könnte schneller erstellt werden und das doctor-hopping könnte stark eingeschränkt werden.
Die Ärztekammer Nordrhein befürworten diesen Austausch genauso wie der Bund der Kriminalbeamten.
Zitat eines Kriminalbeamten vom Bund der Kriminalbeamten:
“ Es wird mehr als Zeit – endlich – etwas zu tun.
Nicht nur darüber zu reden und Projekte zu diskutieren.
Geld und Absichtserklärungen reichen nicht aus um nur 1 Kind zu retten.
Eine reale Umsetzung – verpflichtend – ist entscheidend und überfällig!
“
Ich kämpfe nun seit 4 Jahren dafür, dass sich Ärzte bei Verdacht auf Kindesmisshandlung interkollegial austauschen dürfen, habe immer wieder Politiker und Presse in unzähligen Telefonaten und Briefen auf die Problematik hingewiesen. Mehrere tausend Wähler unterstützen dieses Anliegen mit Ihrer Unterschrift. Sie fordern, dass die Politiker endlich zu Gunsten der Kinder aktiv werden.
Ich habe dem Familienausschuss bisher 5840 Unterschriften bereits übergeben. Am 23. Januar 2014 werde ich ihm vor Beginn der Sitzung erneut Unterschriften übergeben.
Ich weiß, dass der Landtagsabgeordnete Herr Adelmann – SPD Abgeordneter und Kinderarzt – für diesen interkollegialen Austausch ist.
Ich weiß, dass Frau Ministerin Steffens diesen Austausch nicht in NRW befürwortet und die Lösung des Problems am liebsten nach Berlin verschieben will. Dies bedeutet, dass die Einführung von RISKID auf Jahre verzögert wird.
Mir ist als Bürger mehrmals von der Politik vorgemacht worden, dass die Abgeordneten nicht nach ihrem Gewissen, sondern parteikonform abstimmen. Sollte das Anliegen der Kinder, das schon vor vielen Jahren hätte in die Tat umgesetzt werden müssen, wiederum aus
parteipolitischen Animositäten auf der Strecke bleiben, werde nicht nur ich, sondern auch viele andere Menschen, die mich bei dem Kampf unterstützt haben nicht schweigen. Wir werden mit der gleichen Energie, mit der wir bisher RISKID unterstützt haben, vor der nächsten Wahl unsere Mitbürger darüber informieren, welche Abgeordneten sich für die Interessen der Täter und nicht der Kinder eingesetzt haben.
Mit freundlichen Grüßen
Hannelore Thomas