Von Fortschritt in Freiheit e.V. am 16. Oktober 2015 an:
Öffentliche Schreiben, Kopien an die Medien
Sehr geehrte Frau Höhn
Wir fügen als Anlage auch unser Schreiben vom 2. August 2015 bei. Leider haben Sie uns die gestellten Fragen bisher nicht beantwortet. Wir bitten Sie nunmehr höflich, die Fragen in beiden Schreiben zu beantworten..
Sie Frau Dr. Hendricks fragen wir als fachlich qualifizierte Ministerin, ob Sie hier nicht weisungsgerecht einschreiten müßten?
Wir sind auch der Ansicht, dass wir nicht nur die Verbraucher, sondern auch Sie Herr Professor Lammert als Bundestagspräsident, über unsere Anfragen informieren sollten.
Betreffzeile: Ihr veröffentlichter Bericht über Fukushima; Bericht über meine Japan-Reise im August 2015
Sehr geehrte Frau Dr. Höhn, Sehr geehrte Frau Dr. Hendricks,
Sehr geehrter Herr Professor Lammert
Vom 28.7. – 9.8.2015 war Bärbel Höhn auf Einladung der Organisation „Gensuikin“ in Japan unterwegs. Sie nahm unter anderem an der Gedenkfeier zum Hiroshima-Jahrestag teil und sprach in Fukushima zum Thema Erneuerbare Energien
Sehr geehrte Frau Höhn,,
Wir fügen eine Kopie unserer Fragen vom 2. August 2015 an Sie bei, die Sie leider bis heute nicht beantwortet haben. Wir bitten Sie nochmals hierzu um ausführliche Auskunft. Darüber hinaus haben wir noch weitere Fragen zu Ihrem „Bericht über meine Japan-Reise im August 2015“, den Sie auf Ihrer Website veröffentlicht haben:
- In Fukushima ist ein technisches Gerät zu Schaden gekommen, nämlich ein Kernkraftwerk, das kann ersetzt werden. Es ist durch Strahlung kein Mensch zu Schaden gekommen, und es wird auch in Zukunft kein Mensch dadurch zu Schaden kommen. Das wurde inzwischen durch UNSCEAR, dem wissenschaftlichen Gremium unter dem Dach der UN festgestellt (UNSCEAR = United Nations Scientific Committee on theEffectsofAtomic Radiation). Warum verschweigen Sie diese wichtige Feststellung von UNSCEAR? Warum reden Sie in diesem Fall eines technischen Unfalles von Katastrophe?
- Nach dem Unfall in Fukushima wurden ca. 130 000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben, obwohl das aus radiologischen Gründen nicht erforderlich war (s. UNSCEAR). Warum bedauern Sie diese Menschen nicht?
- Bei der Evakuierung der Menschen wurden auch Intensivpatienten aus Krankenhäusern verlegt, indem diese Menschen rücksichtslos in die Transsportfahrzeuge verfrachtet wurden, ohne Intensivbetreuung und Intensivüberwachung. Über 50 Menschen starben sofort. Warum bedauern Sie diese Menschen nicht? Weitere etwa 100 von diesen Menschen starben bald danach wegen fehlender medizinischer Betreuung. Warum bedauern Sie diese Menschen nicht?
- Die Evakuierung der Menschen geschah nur, weil es ein Gesetz verlangte, eine radiologische Notwendigkeit bestand nicht. Warum prangern Sie die unsinnige Gesetzgebung nicht an?
- Das Leben der über 100 000 evakuierten Menschen in Notunterkünften brachte ihnen massenhafte Probleme, weil man ihnen die Heimat genommen hat: psychischer Stress, Angst vor Strahlung, Entwurzelung, Flucht in Alkohol, Suizide. In den Medien sind Opferzahlen zwischen 500 und 3000 zu finden. UNSCEAR sagt zu recht, daß sie für diese Folgen der Evakuierungen nicht verantwortlich sind, dafür ist die Politik zuständig. Wann wollen Sie sich als Politikerin dieser wichtige Aufgabe annehmen?
- Strahlung von Radioaktivität ist schädlich bei hoher Dosis in kurzer Zeit, so wie es schon Paracelsus sagte (die Dosis macht das Gift) und wie wir es z.B. von Alkohol und Sonnenstrahlung kennen. In kleiner Dosis und bei Verteilung auf lange Zeit ist Strahlung von Radioaktivität nützlich für Lebewesen, ein Gleiches kennen wir von Alkohol und Sonnenstrahlung (ein kleines Glas Rotwein oder Bier, kurzes Sonnenbad tut gut). Dieser Sachverhalt ist seit langem bekannt, wird aber verschwiegen, seit das Bundesamt für Strahlenschutz eine politische Leitung bekommen hat. Wann wollen Sie sich um dieses Thema kümmern zum Wohle der Menschen?
- Sie nennen in Ihrem Bericht die Dosisleistung von 5,3 Mikrosievert/Stunde und sagen dazu „erstaunlich hoch“. Nun hat man aber in unseren Breiten auf Reiseflughöhe etwa 6 Mikrosievert/Stunde, und das gilt täglich für viele 10 000-de von Fluggästen. Warum nennen Sie diese Vergleichszahl nicht?
- Die Strahlenexposition während Ihres Hin- und Rückfluges nach Japan ist zu etwa 150 Mikro-Sievert abzuschätzen, das wird in etwa das 10-fache von dem sein, was sie in der Zone um Fukushima erhalten haben. Warum verschweigen Sie diese wichtigen Zahlen, da sie doch zur Beurteilung von „Gefahr“ und „Katastrophe“ unbedingt erforderlich sind?
- In der Gegend um Fukushima wird der Boden abgetragen und in Säcken gelagert, um die vom Gesetz erlaubte Zusatzexposition der Menschen dort bei 1 Millisievert/Jahr zu erreichen. Nun sind jedoch die Expositionen in anderen Bereichen um ein vielfaches höher: Flugpersonal der Lufthansa bis 9 Millisievert/Jahr, Bodenstrahlung in Deutschland oft 5 bis 10 Millisievert/Jahr mit Maximum 50 Millisievert/Jahr, Ganzkörper-CT 10 bis 20 Millisievert in ca. 15 Minuten. Es zeigt sich also ein weiteres Mal die unsinnigen Strahlenschutzgesetzgebung. Sie haben als Politikerin Möglichkeiten eine bessere Gesetzgebung zu erreichen. Was planen Sie dazu?
- Bei der Energiewende soll die Grundlastversorgung durch Kernkraft durch Strom von Sonne und Wind ersetzt werden. Das geht nicht, weil die Sonne des Abends unter geht und der Wind meistens Flaute hat. Sind Ihnen diese Tatsachen nicht bekannt?
- Ein weiteres Standbein bei der Energiewende soll Strom aus Biomasse sein nach dem Motto „Vom Landwirt zum Energiewirt“ (Bundesregierung) oder „Kornkraft statt Kernkraft“ (Franz Alt). Inzwischen ist daher die Eigenversorgung mit Lebensmitteln in Deutschland von ca. 70% auf ca. 60% gesunken, für weitere 10% der Bürger müssen die Lebensmittel am Weltmarkt zugekauft werden. Das sind weitere rund 8 Millionen Menschen, die nicht von deutschen Äckern versorgt werden können. Die Folgen sind verstärkte Zunahme des Hungers in der Welt. Wie vereinbaren Sie als Politikerin diese Tatsache mit der an vielen Stellen in Ihrem Berufsfeld benannten Würde des Menschen?
In Fernsehauftritten vermitteln Sie stets den Eindruck, dass Sie eine integre Politikerin seien. Deshalb bitten wir Sie höflich, uns die im Schreiben vom 2. August 2015 und die in diesem Schreiben aufgeführten Fragen zu beantworten.
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass der Eid, den auch Sie als Abgeordnete geschworen haben, überhaupt nicht verbindlich ist. Leider ist das bei Nichterfüllung kein Meineid. Aber Ihr Abgeordnetenzimmer, die Büroutensilien etc. werden mit unseren Steuergeldern bezahlt. Und deshalb sind Sie, wenn Sie eine Politiker sind, die für Wahrheiten steht, uns allen gegenüber verpflichtet, keine schwammigen Behauptungen den Menschen vorzulegen, sondern die Menschen über die Fakten umfassend zu informieren. Tut ein Politiker das nicht, egal aus welchen Gründen, sollte er die Größe haben, freiwillig zurückzutreten. Wir wollen nicht mehr belogen werden.
Auf Ihrer Facebook-Seite haben Sie am 02. August 2015 um 07.13 Uhr folgendes gepostet:
„Ich war heute mit Geigerzähler in der evakuierten Zone, nicht weit vom geschmolzenen Reaktor von
Fukushima. Die Belastung ist weiterhin recht hoch. Ab Anfang September sollen die Menschen die Möglichkeit bekommen, wieder in einen großen Teil der gesperrten Zone zurückzukehren. Der Premierminister Abe will das Thema möglichst hinter sich lassen und die AKWs wieder hochfahren, obwohl die große Mehrheit der Japaner dagegen ist. Das AKWSendai, in der Nähe von Nagasaki, soll nach 1 1/2 Jahren ohne jede Atomkraft in ganz Japan zum 10.August wieder hochgefahren werden. Die Bevölkerung protestiert dagegen. Seit Fukushima wird jeden Freitag in Tokio demonstriert und die Mütter von Fukushima stehen mit ihren Protestzelten seither vor dem Eingang von METI, dem zuständigen Ministerium. Die Regierung steht weiter zur Atomkraft, aber es tut sich was in Japan. Gerade auch junge Menschen wehren sich.“
Wir bitten Sie freundlich, uns folgende Fragen zu beantworten:
- Was haben Sie für einen Geigerzähler benutzt
- Definieren Sie bitte genau das Gebiet in der Sie den Geigerzähler eingesetzt haben
- Was hatten Sie für Kleidung an
- Wie viele Personen waren mit dem Geigerzähler unterwegs?
- Waren Sie alleine unterwegs, wenn nein: Begleitpersonen waren:
- Von welchem „geschmolzenen“ Reaktor sprechen Sie, bitte benennen Sie den Reaktor genau
- Wie hoch ist an welcher Stelle genau die Belastung gewesen
- Wie hoch war die maximale Dosisleistung und
- Wie hoch war die durchschnittliche Dosisleistung und
- Wie hoch war die Gesamtdosis während Ihres Aufenthaltes
- Wie hoch war die Strahlenbelastung während Ihres Hin- und Rückfluges nach Japan
- Wie große ist die Mehrheit der Japaner, die dagegen sind? Bitte nennen Sie uns Quellen aus der hervorgeht, um wieviel Prozent es sich handelt
- Wer genau protestiert dagegen und wo
- Welche jungen Menschen wehren sich, bitte um Quellenangabe
- Von wem ist die Betretungsgenehmigung unter welchen Auflagen erteilt worden
- Wieviel hat die Reise gekostet
- Wer hat die Reise bezahlt
- Anlaß der „Dienstreise“?
Als Abgeordnete des Bundestages sind Sie gemäß Ihres Abgeordneten-Eids verpflichtet, uns die gestellten Fragen ehrlich und vollständig zu beantworten. Sollten Sie wider Erwarten nicht ausführlich und mit genauen Angaben unsere Fragen beantworten, werden wir eine Löschung Ihres Facebook-Eintrags verlangen. Sie werden als Bundestagsabgeordnete von den Steuern, die den Bürgern abverlangt werden bezahlt. Sie sind daher verpflichtet wahrheitsgemäß zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Hannelore Thomas